Des Mondes milchig weißer Scheibe
rückt eine Fledermaus zu Leibe.
Fledert von links, fliegt -hast du nicht
gesehn- dem Mond frech ins Gesicht.
Nähert sich flugs von rechts sodann,
flattert von ob- und unten an. –
Trotz aller ihrer Kapriolen:
Dem Monde bleibt die Maus gestohlen.
Denn eine Fledermaus bewohnt
ja andre Sphären als der Mond.
Und das bewahrt die beiden Größen
Vor peinlichen Zusammenstößen.
Die Fledermaus ist gewissermaßen Rosas Wappentier, das Gedicht von der Fledermaus eine Fabel oder Parabel, deren Deutung dem Leser überlassen bleibt. Wer ist der Mond? Wofür steht die Maus? Rosa hat natürlich eine Idee, da sie aber die Deutungsfreiheit des geneigten Lesers nicht einschränken möchte, behält sie die für sich! Auch manche der folgenden Gedichte können als Fabeln gelesen werden. Obwohl sie eigentlich reine Nonsens-Verse werden sollten, haben sie eine Art Sinn und in einigen Fällen sogar eine Moral. Genau genommen handelt es sich bei ihnen um Fabel-hafte satt- tierische Gedichte, was hoffentlich keinen stört!